Dienstag, 13. August 2013

Unterwegs auf der Zuckerinsel (2)

 
 
Nachdem wir uns in Havanna schon ein wenig an das feucht-warme Klima und die kubanische Lebensweise im Allgemeinen gewöhnen konnten, waren wir neugierig darauf, das ländliche Kuba kennenzulernen. Die Autopista, die uns Richtung Pinar del Rio führte, war zwar gut ausgebaut und es gab deutlich weniger Verkehr als hier in Deutschland, dafür begegneten einem auf der Autobahn durchaus auch Radfahrer oder Pferdekarren. Ganz typisch sind auch die vielen Anhalter, die an allen Auffahrten auf eine Mitfahrgelegenheit warten.
Pinar ist ein verschlafenes Provinzstädtchen. Auch hier fällt der Verfall von früher einmal sehr hübschen Gebäuden ins Auge, der aber gerne mit bunter Farbe überdeckt wird. Der Palacio Guasch beherbergt ein Naturkundemuseum, wo ausgestopfte Tiere in Glaskästen und ein Betondinosaurier im Hof zu finden sind. Irgendwie surreal, wenn man unsere modern aufgezogenen Museen gewohnt ist. Der zweite, empfohlene Stopp ist die lokale "Likörfabrik". Nur mit einheimischer Hilfe konnten wir diese finden. Klar, wenn man nach einer Fabrik nach europäischen Vorstellungen sucht, der Likör aber in einem nicht viel anders als ein größeres Privathaus aussehenden Gebäude hergestellt wird. Schnell war die Fabrik besichtigt, der Likör verkostet und eine Flasche als Souvenir gekauft.
 
 
 
Ein besonderer Höhepunkt für mich war die nächste Station unserer Reise: das Vinales-Tal. Die Landschaft ist, wie ihr auf den Bildern sehen könnt, sehr eindrucksvoll und besonders. Hier ist die Tabakregion Kubas. Davon haben wir aber nichts mitbekommen, weil der Tabak gerade keine Saison hatte. Dafür haben wir zwei Höhlen besichtigt, die sich im Kalkstein dieser Felsberge befinden und konnten auf Nebenstraßen einen guten Eindruck vom Leben der kubanischen Kleinbauern gewinnen. In einfachen Hütten leben sie direkt in der Nähe zu ihren Feldern. Angebaut wird z.B. Süßkartoffel, Reis, Bananen, Ananas..., oft mit sehr einfachen Methoden - Pflügen z.B. mit Ochsengespann.
 
 
 
 
Bei Soroa haben wir einen kleinen Spaziergang zum Wasserfall unternommen, in dem man auch baden kann. Danach wurden wir gleich von noch mehr Wasser von Oben überrascht. Ja, es ist Regenzeit auf Kuba und wenn's dort regnet, dann aber so richtig!
 
 
 
Interessant war auch unser Schlenker über die Schweinebucht entlang der Zapata-Halbinsel. Hier war die Vegetation wieder ganz anders: viele Mangroven (also mit den Füßen im Wasser stehende Bäume und Sträucher), raue Küstenfelsen und viele lustige Krabben mit und ohne Haus, die die Küstenstraße überqueren wollten. Unser Etappenziel Santiago war etwas größer und nobler als Pinar und der alte Platz im Zentrum der Stadt war schön restauriert.
 
 
 
 
Trinidad, unser letzter Stopp auf unserer Rundreise, bot tagsüber sehr viel Leben: kleine Kneipen, Touriläden und Restaurants und höllisches Kopfsteinpflaster. Abends hingegen, als wir noch einmal ausgehen und vielleicht auch ein bisschen Salsa tanzen wollten, war ab 10 tote Hose (o.k. es hatte wieder geregnet) und der Kubaner lag auf der Couch und kuckte Fernsehen. Also, glaubt bitte nicht der Havanna-Club Werbung, wo fröhlich an allen Ecken auf der Straße getanzt wird...
 
 
 
 
 
Nach so viel Land und Leute hieß es nun ab auf die Cayos zum Rund-um-Wohlfühlen und sich All-inclusive bespaßen lassen.

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